Waren (Müritz)

Kath. Kirche: Heilig Kreuz

Seit 1891 gab es in der „Schnitterkaserne" des Gutes Groß–Vielist bei Waren katholischen Gottesdienst. In der Stadt Waren wurde die erste katholische Messe nach der Reformation am 11. April 1898 in der Bahnhofstraße 26 gefeiert. Ab 1902 musste für die steigende Zahl der Gottesdienstbesucher der Saal des dortigen Bahnhofshotels gemietet werden. 1907 wurde ein Grundstück an der Kietzstraße gekauft; 1908 gründete der Apostolische Vikar Bischof Hubertus Voß in Waren eine Missionspfarrei. Erster Pfarrer von Waren wurde der Schweriner Vikar Bernhard Reckers.

Die Missionspfarrei Waren war mit 2.000 qkm eine der flächenmäßig größten Gemeinden in Norddeutschland, die auch die Städte Malchow und Röbel mit umfasste. Es gab damals nur wenige Katholiken, deren Anzahl aber nach dem 1. Weltkrieg stetig stieg. Aus vielen Teilen Deutschlands zogen Katholiken nach Mecklenburg. Bereits 1919 nahm der neue Pfarrer August Dorfmüller den Plan für einen Kirchneubau in Waren wieder auf. Am 21.10.1928 wurde der Grundstein der Kirche gelegt und bereits ein Jahr später, am 14.09.1929 wurde sie eingeweiht. Polnische Schnitter haben sich maßgeblich am Bau beteiligt. Die Chronik berichtet über mehr als 1.500 Katholiken, die sich an diesem Tag in und vor der Kirche versammelt hatten.

Nach dem 2. Weltkrieg fanden hier viele Flüchtlinge und Vertriebene eine neue Heimat. Die Gemeinde wuchs und hielt dem Sozialismus stand – dank des starken Miteinanders in der Gemeinde, das in Hauskirchen-kreisen, im ökumenischen Chor und anderen Kreisen gepflegt wurde. Auch heute wird das Leben der Gemeinde in ganz unterschiedlichen Gruppen gepflegt und gestaltet, gute ökumenische Kontakte sind uns wichtig – und der „Blick über den Tellerrand".
Ausstattung der Kirche

Die Kirche mit 240 Sitzplätzen wurde 1928/29 nach den Plänen des Paderborner Architekten S. Sonnen erbaut und 1929 konsekriert. Inneneinrichtung und Frontfenster wurden 1957/58 erneuert. Einem Saalbau von sechs Jochen und einem eingezogenen Choranbau ist eine Westfassade vorgestellt.

Etwas Besonderes ist die Dachkonstruktion (innen das Lamellendach); es erinnert von außen an einen umgedrehten Schiffkörper. Wie ein Schiff, so ist unsere Gemeinde als pilgernde Kirche unterwegs durch diese Zeit. Der heutige Altar ist aus Travertin gefertigt und hat 1958 zusammen mit der großen Kreuzigungsgruppe hinten im Altarraum seinen Platz gefunden. Das Kreuz mit Johannes und Maria, sowie die Figur des hl. Josef und der hl. Maria sind aus Teakholz gefertigt und stammen vom Künstler Rudolf Brückner-Fuhlrott.

Eine Statue des hl. Antonius (1195 – 1231) befindet sich im hinteren Bereich der Kirche. Dargestellt mit einem Evangelienbuch und mit dem Jesuskind auf dem Arm. Der hl. Franziskus von Assisi (1181/1182 – 1226) bestimmte ihn zum ersten Lehrer der Theologie für die Brüder des Ordens. Als Helfer in vielen Nöten ist er bekannt.

Oberhalb der Empore, am Westgiebel der Kirche, wurden 1969 drei Fenster neu gestaltet. Der Entwurf stammt ebenfalls von Rudolf Brückner-Fuhlrott. Sie stellen das Ostergeheimnis dar: Christus, der Auferstandene, ist das Licht der Welt. Von Ihm geht ein heller Strahl hinein in die Welt.

Die Orgel, die 18 Register umfaßt, wurde 1967 von der Orgelbaufirma Jehmlich aus Dresden eingebaut.
Der Taufbrunnen (vorn rechts am Marienaltar) befindet sich heute über dem Grundstein unserer Kirche.

Die drei Eingangsportale sind ein Werk von Peter Balehna aus Waren und wurden aus 1 mm starkem Kupferblech mit dem Hammer getrieben. Sie wurden 1979 gefertigt und tragen Inschriften aus der Hl. Schrift: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde" und „Ich bin bei Euch alle Tage". Die Mitteltür stellt das Patronat der Kirche dar und zeigt, wie Menschen zum Kreuz stehen.


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